Projektbericht
Im April 2008 entwarfen die Studentinnen und Studenten in Frankfurt Ziegel
unterschiedlichen Formates und unterschiedlicher Oberflächengestaltung
und modellierten danach Prototypen in Lehm. Dreizehn dieser Modelle
wurden Anfang Mai nach Nepal geschickt. Dort fertigte ein Zimmermann
Modelle, mit denen ein Ziegelmacher etwa 3.600 Rohlinge herstellte,
die bis zum Juli trockneten. Mitte September wurden die letzten Ziegel
aus dem Brennofen geholt.
Nach der rituellen Grundsteinlegung unter Anleitung eines
Brahmanen am 12. September entstand eine Turmskulptur
ohne jede Vorplanung Schicht um Schicht unter Verwendung
der in Frankfurt entworfenen Ziegel sowie 10.000 gebrannten
und weiteren 10.000 ungebrannten nepalesischen Normziegeln.
Am 30. September wurde der oberste Mauerkranz gesetzt, so
dass zwei Tage später dem Sturzbalken eine Ziege geopfert
werden konnte. Eine Ziege gibt ihr Leben, damit der Turm lebt.
Im Zuge des Bauens wurden alle notwendigen Schritte in
der Gewinnung und Verarbeitung des Lehms erfahren: Der
Aushub wird mit den Füßen gewalkt und unter Zugabe von
Sand in Mörtel verwandelt, um dann gezielt in die Lager- und
Setzfugen geworfen zu werden. Gebrannte Ziegel aus dem
Lehm der Baugrube wurden in einem zweischaligen Verbund
mit luftgetrockneten Ziegelrohlingen unter Anleitung von
newarischen Maurern gesetzt.
Das Bauen mit dem am Ort vorgefundenen Material erscheint
im Lichte deutscher Bauprozesse und im Hinblick auf die
Energiebilanz geradezu revolutionär. Die Begegnung mit
der alten Stadtkultur der Newars im Kathmandu-Tal fordert
zudem, gewohnte Denkweisen und Praktiken im Bauen, die
mit Perfektion, Normung und Linearität verbunden sind, aufzugeben.
Das Ziel des Heidelberger Exzellenzclusters ist es, derartige
Asymmetrien im transkulturellen Fluss von Ideen zwischen
Europa und Asien zu erforschen. In Kooperation mit der
FH FFM wurde in einem konkreten Bauprojekt der Fluss von
Praktiken hautnah erfahren.
So traf Europa auf Asien.
Eine Gruppe von 25 Architekturstudenten der FH FFM haben mit
Prof. Wolfgang Rang (FH FFM) und Prof. Dr. Niels Gutschow
vom Exzellenzcluster "Asia and Europe" der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg in Bhaktapur in 24 Tagen eine Turmskulptur gebaut.
Prof. Wolfgang Rang (FH FFM) und Prof. Dr. Niels Gutschow
vom Exzellenzcluster "Asia and Europe" der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg in Bhaktapur in 24 Tagen eine Turmskulptur gebaut.
Im April 2008 entwarfen die Studentinnen und Studenten in Frankfurt Ziegel
unterschiedlichen Formates und unterschiedlicher Oberflächengestaltung
und modellierten danach Prototypen in Lehm. Dreizehn dieser Modelle
wurden Anfang Mai nach Nepal geschickt. Dort fertigte ein Zimmermann
die bis zum Juli trockneten. Mitte September wurden die letzten Ziegel
aus dem Brennofen geholt.
Nach der rituellen Grundsteinlegung unter Anleitung eines
Brahmanen am 12. September entstand eine Turmskulptur
ohne jede Vorplanung Schicht um Schicht unter Verwendung
der in Frankfurt entworfenen Ziegel sowie 10.000 gebrannten
und weiteren 10.000 ungebrannten nepalesischen Normziegeln.
Am 30. September wurde der oberste Mauerkranz gesetzt, so
dass zwei Tage später dem Sturzbalken eine Ziege geopfert
werden konnte. Eine Ziege gibt ihr Leben, damit der Turm lebt.
Im Zuge des Bauens wurden alle notwendigen Schritte in
der Gewinnung und Verarbeitung des Lehms erfahren: Der
Aushub wird mit den Füßen gewalkt und unter Zugabe von
Sand in Mörtel verwandelt, um dann gezielt in die Lager- und
Setzfugen geworfen zu werden. Gebrannte Ziegel aus dem
Lehm der Baugrube wurden in einem zweischaligen Verbund
mit luftgetrockneten Ziegelrohlingen unter Anleitung von
newarischen Maurern gesetzt.
Das Bauen mit dem am Ort vorgefundenen Material erscheint
im Lichte deutscher Bauprozesse und im Hinblick auf die
Energiebilanz geradezu revolutionär. Die Begegnung mit
der alten Stadtkultur der Newars im Kathmandu-Tal fordert
zudem, gewohnte Denkweisen und Praktiken im Bauen, die
mit Perfektion, Normung und Linearität verbunden sind, aufzugeben.
Das Ziel des Heidelberger Exzellenzclusters ist es, derartige
Asymmetrien im transkulturellen Fluss von Ideen zwischen
Europa und Asien zu erforschen. In Kooperation mit der
FH FFM wurde in einem konkreten Bauprojekt der Fluss von
Praktiken hautnah erfahren.
So traf Europa auf Asien.
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